Über das Reisen und die Fotografie

Wir erhalten häufig sehr positive Kommentare zu unseren Bildern. Das freut uns natürlich und deshalb wollen wir einige Tipps weitergeben. Damit unvergessliche Momente besser festgehalten werden können.

Es gibt ein paar grundlegende Faktoren, die die Qualität von Fotos eindeutig beeinflussen. Man findet sie oft nicht in klassischen Foto-Lehrbüchern, wo es vor allem um Technik geht, also Zeit, Blende, ISO und Megapixel.

Location

Den Eiffelturm am Mittag vor blauem Himmel aufnehmen? Das wird das gleiche Bild geben, wie es tausendfach schon aufgenommen wurde. Vielleicht nicht schlecht, aber eben auch nicht so wahnsinnig interessant. Wir finden es manchmal spannender neue Orte zu entdecken und dort Bilder zu machen, die so vielleicht noch nicht so oft oder sogar noch nie veröffentlicht wurden.

Kõpu Leuchtturm, Insel Hiiumaa, Estland

Zeit

Ein Schnappschuss entsteht in 1/250tel Sekunde, eine gute Aufnahme braucht manchmal Stunden. Wir versuchen uns, wenn es irgendwie geht, viel Zeit zu nehmen um gute Bilder zu erhalten. Das bedeutet oft, dass wir warten, bis das Licht besser wird. Oder wir warten bis Elemente (z.B. Leute oder Fahrzeuge) aus dem Bildfeld verschwunden sind, bzw. hinzukommen.

Die Menschen machen diese Aufnahme erst spannend.
Your Rainbow Panorama, ARoS Aarhus Kunstmuseum, Dänemark.

Licht

Zwischen elf und drei hat der Fotograf frei. Hört sich ein bisschen doof an, stimmt aber fast immer. Ausser man will zum Beispiel ausgestorbene Wüstendörfer ablichten und die verlassene Stimmung und die dann wahrscheinlich brütende Hitze im Bild vermitteln. Da man das Licht bei Aussenaufnahmen nicht beeinflussen kann, muss man warten bis es passt. Manchmal bis am Abend. Unspektakuläre Landschaften erscheinen dann oft in wunderschönes letztes Abendlicht getaucht.

Vieux-Port, Frankreich

Bildbearbeitung

Wir fotografieren ausschliesslich im RAW-Format. Dieses ermöglicht uns, das Maximum aus den aufgezeichneten Daten herauszuholen und verlustfrei den Weissabgleich zu korrigieren. Bedeckter Himmel zum Beispiel, der bei JPGs oft nur weiss erscheint, kann mit sorgfältiger Bearbeitung im RAW zu Struktur verholfen werden und sieht dadurch nicht “tot” aus. Zu dunkle Bildpartien können einfach und weitgehend verlustfrei aufgehellt werden. Und so gibt es viele weitere Möglichkeiten die Fotos so zu tunen, bis sie passen. Zur Bearbeitung unserer Bilder verwenden wir Capture One Pro von Phase One.

JPG. Der Himmel kann nicht mehr wiederhergestellt werden. Das Bild wirkt tot und ist somit reif für den Papierkorb.

 

RAW. Aus dem RAW-File wurde dem überbelichteten Himmel zur Struktur verholfen. Gleichzeitig wurden die dunkelsten Stellen etwas aufgehellt und das Fahrzeug zusätzlich partiell etwas heller gemacht.

Backup und aussortieren

Eigentlich sollte dieses Kapitel zuoberst stehen. Ohne Backup ist nämlich früher oder später alles nichts. Man tut also gut daran, sich eine Backup-Strategie zurechtzulegen. Wir machen z.B. regelmässige Backups auf externe kleine 2,5”-Harddisks. Vor dem Backup steht noch das Aussortieren der Bilder. Damit man später nicht mit dutzenden Bildern konfrontiert wird, die alle beinahe identisch aussehen, löscht man mittelmässige, schlechte und doppelte Aufnahmen. Das tut ein bisschen weh, befreit aber unheimlich. Belohnt wird man mit Bildserien, die spannend anzuschauen sind.

Die Ausrüstung

Grundsätzlich kann man mit fast jeder Kamera gute Bilder machen. Manchmal reicht sogar eine Smartphone-Kamera. Wir arbeiten persönlich sehr gerne mit dem Micro Four Thirds System von Olympus (OM-D und PEN), Panasonic (Objektive) und Sigma (Objektive). Dieses System bietet den Vorteil einer sehr hohen Bildqualität bei kompakten und leichten Kamera-Bodies und Objektiven.

Olympus OMD EM-1
Olympus OMD EM-5 Mk II
Olympus E-PL8 (Immer-dabei-Kamera)
Olympus 9-18 mm
Olympus 12-40 mm
Olympus 12-50 mm
Panasonic 20 mm
Sigma 60 mm

Die PEN-F von Olympus hätten wir persönlich gerne unter dem Weihnachtsbaum.

Alternativ würden wir eine Kamera aus der Sony RX-100-Reihe empfehlen. Es braucht da auch nicht die aktuellste und teuerste Version zu sein. Die Kameras dieser Reihe sind sehr kompakt und bieten deutlich mehr Flexibilität und bessere Bildqualität als ein Smartphone.

Living in a Box wünscht viel Spass beim Fotografieren!

«
»

Comments (13):

  1. Dani

    17. November 2016 at 14:04

    …schliesse mich den Kommentaren an. Eure Bilder sind super und mit ein Grund jedes mal wenn Living in a Box in der Inbox meines Mailprogramms landet auch rein zu schauen. Lässt man sich dann auch noch auf die originellen Texte ein – wird man doppelt belohnt.
    Freu mich jetzt schon auf den nächsten Beitrag.

    Geniesst es weiter, herzlichst Dani

    • Living in a Box

      17. November 2016 at 18:06

      Vielen Dank für das Kompliment! Wir haben uns sehr darüber gefreut und es spornt uns natürlich auch weiter an!

  2. Mario

    17. November 2016 at 18:34

    Hey Reto,
    guter Beitrag! Finde deinen bzw. euren Ansatz genau richtig – weniger auf Technik und Ausrüstung zu geben. Sehr viel mehr Wert sind doch häufig die Soft-Skills, gerade bei der Fotografie. Also sowas wie Einfallsreichtum, Durchhaltevermögen und ein glückliches Händchen dafür zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein. 😉
    Werde eurem Blog nicht nur wegen der tollen Bilder weiter folgen! 🙂
    Viele Grüße,
    Mario

    • Living in a Box

      17. November 2016 at 19:01

      Vielen Dank für deinen Kommentar! Genau, glückliches Händchen braucht man natürlich auch. 🙂

  3. Peter

    17. November 2016 at 20:17

    Hallo Ihr beiden,

    auch ich kann mich nur anschließen. Wenngleich ich eher euren Buchstaben folge, die oft so easy geschrieben sind. Mal sehen, was ich davon nachahmen kann

    LG aus der Umweltzone 🙂
    Peter

    • Living in a Box

      17. November 2016 at 20:53

      Vielen Dank für deinen Kommentar! Freut uns natürlich. 🙂

  4. Martin

    17. November 2016 at 22:48

    Ich schliesse mich den Vorschreibern an, Eure Bilder sind immer mit Hand und Herz gemacht.

    Was mir auch sehr gefällt, die Bilder sind in bester Qualität publiziert, da macht es am Abend noch richtig Spass zum reinschauen.

    So wünsche ich weiter eine gute Fahrt.
    Freundliche Grüsse Martin

  5. Lars

    4. Dezember 2016 at 12:02

    Technik ist nicht alles, man braucht auch immer das passende Händchen und den Blick für ein gutes Foto. Bei euch sind die Bilder tatsächlich immer prima. Schade finde ich inzwischen, das so viele meinen, das man mit dem Handy eine gute Kameraausrüstung ersetzen kann. Darüber habe ich mich vor einiger Zeit mal bei uns ausgelassen. Ich selber nutze eine Olympus OM-D E-M10 II, momentan am meisten mit Festbrennweiten.
    Gruß
    Lars

    • Living in a Box

      6. Dezember 2016 at 18:24

      Hei Lars. Vielen Dank für deinen Kommentar! Jup, ich denke auch, ein Handy passt manchmal für einen Schnappschuss, aber wir würden auf unsere OMDs auch nicht verzichten wollen. Die OM-D E-M10 II ist schön kompakt und natürlich viel leichter als die OMD-E-M1. Hab‘ hier aber vor allem das 12-40 im Einsatz, das halt auch kein Leichtgewicht ist (mit Vollformatlinsen aber natürlich schon). Viel Spass weiterhin mit deiner OMD.

      • Lars

        21. Dezember 2016 at 13:35

        Habe mir letzte Woche noch das 12-50mm gegönnt. War eine gute Investition, solange das Wetter und Licht gut ist. Ansonsten bleibe ich aktuell bei den Festbrennweiten. 😉 Die OMD-E-M1 ist eine spitzen Kamera, habe mit mir gekämpft. Ich habe mich dann zugunsten von Größe und Gewicht für die E-M10 II entschieden. Dafür ist deine wetterfester… immer eine Abwägungssache.

        • Living in a Box

          21. Dezember 2016 at 14:03

          Sabine fotografiert sehr viel mit dem 12-50. Das ist auch im Makrobereich sehr stark. Freu dich auf ein tolles Allround-Objektiv.

          • Lars

            22. Dezember 2016 at 9:18

            Das war der Grund, denn für den Makrobereich hatte ich noch nichts und die günstigen 150 Euro bei Amazonien (Blitzangebot) waren einfach zu verführerisch. Dafür mustere ich das 14-42er komplett aus. Ich kämpfe aber noch mit dem e-zoom denn der m-soom hat leider keinen Endanschlag und ist zudem hakelig. Aber wohl alles Gewöhnungssache. Insgesamt ein tolles Objektiv, nur leider nicht sehr Lichtstark.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.