Schweiz – Wohnmobil-Stellplatz Gähwil und die Iddaburg

Neue Stellplätze braucht das Land. Anders als z.B. in Frankreich oder Deutschland ist das Angebot in der Deutschschweiz sehr spärlich. Deshalb wollen wir einen der wenigen Wohnmobil-Stellplätze in der Region unterstützen.

Der Wohnmobil-Stellplatz Iddaburg liegt ruhig in der Gemeinde Gähwil auf 750 m.ü.M. im Kanton Sankt Gallen. Er befindet sich beim Skilift der Gemeinde auf einem etwas schrägen Kiesplatz. Auf den 50 m2 grossen Parzellen finden auch grössere Wohnmobile Platz. Es gibt ein WC, wo man auch Chemie-Toiletten entleeren kann. Eine Ver- und Entsorgung ist für Mitte Jahr geplant. Bezahlt werden kann der Platz per TWINT oder mit Bargeld. Pro Nacht kostet er 12 Franken, wer Strom benötigt, bezahlt 4 Franken extra. Ein fairer Preis für das Gebotene, finden wir.

Wohnmobil-Stellplatz Iddaburg Gähwil

Die etwas weiter weg liegende Sägerei ist kaum zu hören und auch das Geläut der Kirchenglocken ist zwar hörbar (auch in der Nacht), aber nicht störend.

Am Abend lernen wir Werner, den freundlichen Platzwart, kennen. Er gibt uns viele Infos bezüglich Restaurants und Ausflugsmöglichkeiten und erzählt übers Dorf. So eine nette Begegnung.

Für Monti, unseren Kater, sind neben dem Platz riesige Bretterbeigen der Sägerei aufgestapelt in denen er sich verstecken kann und es gibt ein bisschen Gebüsch beim kleinen Bächlein auf der anderen Seite des Platzes.

Wir beobachten Bachstelzen, die auf der Wiese Futter suchen. Und Rotmilane und Mäusebussarde ziehen ihre Kreise über uns und drehen dann ab. Monti als Beute ist ihnen doch eine Nummer zu gross.

Den Rotmilan haben wir mit dem Minolta 200 mm aus den 1980ern fotografiert, die Bachstelze mit der Lumix FZ 1000, die wir von Anita in Italien bekommen haben.

Unsere Nachbarn sind aus Deutschland mit einem schweizerischen Bucher Duro angereist, den sie aus England importiert haben. Die Kabine des 6×6-Fahrzeugs haben sie selbst erhöht und dann ausgebaut. Das sympathische Berliner Pärchen ist jedes Jahr mehrere Wochen unterwegs. Monti findet den Duro top, weil er überall Öffnungen hat, wo er reinkriechen und turnen kann.

Gähwil ist ein härziges kleines Dörfchen mit rund 1200 Einwohnern. Im Zentrum gibt es ein paar schöne, traditionell geschindelte, Häuser und eine Kirche.

Leider gibt es derzeit kein Lebensmittelgeschäft. Zum Glück haben wir das Wichtigste für ein paar Tage dabei. Schade aber, dass wir uns hier nicht mit feinem Käse eindecken oder am Morgen Gipfeli kaufen können.

Dafür gibt es zwei Restaurants. Wir entscheiden uns für die “Traube”. Eine gute Wahl. Die asiatischen Glasnudeln mit Gemüse und das Cordon Bleu schmecken lecker. Und das feine Emmi-Glacé ist ein Highlight. So ein schöner Abend. Bei unserem nächsten Aufenthalt in Gähwil werden wir gerne das Restaurant “Rössli” besuchen.

Sabine liegt mir schon lange mit einem Besuch der Iddaburg in den Ohren. Die liegt aber 220 Höhenmeter oberhalb des Stellplatzes. 220 Höhenmeter, da bin ich skeptisch. Schaffen wir das? Es gibt da Kuchen und Schlorzifladen, versucht Sabine mich zu überzeugen. Sie betont das ganze Zuckerzeugs-Angebot ganz deutlich, so kann sie mich schlussendlich für die Wanderung ködern.

 

 

Die Sonne scheint, der Himmel spannt sich hellblau über das Tal. Durch sanfthügelige Landschaften geht’s an blühenden Obstbäumen und lauschigen Bauernhöfen vorbei in die Höhe, Schweizer Idylle im Toggenburg. Die Aussicht auf die Alpen im Süden und das flache Land im Norden ist wunderschön.

Dann ist es nicht mehr weit bis zum ersehnten Ziel. Wo sich heute die Wallfahrtskirche St. Iddaburg befindet, stand im Mittelalter die prächtige Toggenburg. Die Alttoggenburg wurde erstmals 1044 urkundlich erwähnt. Hier lebte einst die Heilige Idda, um die sich viele geheimnisvolle Legenden ranken.

An der Strasse, die zur Iddaburg führt, gibt es einen Kreuzweg mit 14 Stationen. Und eine Tafel, die oberhalb der Strasse angebracht ist. Darauf steht, dass die heilige Idda 1931 bei einem 50 m ins Tal stürzenden Auto geholfen haben soll, dass die Insassen nicht verletzt wurden. Aha, die heilige Idda? Wir hätten da eher an den Konstrukteur des offensichtlich sehr stabilen Autos gedacht, aber… sollen ja alle glauben was sie mögen.

Sabine hat Zuckerzeugs versprochen und das Restaurant Iddaburg hat genau was wir nach der Wanderung brauchen. Wir entscheiden uns für Erdbeersahnetorte und Schlorzifladen, so lecker.

Gut gestärkt schauen wir uns die nebenan liegende Kirche an und die Grotte mit den Heiligen-Bäbi.

Auch auf der Nordseite von Gähwil gibt es viele schöne Wandermöglichkeiten.

Nach ein paar Tagen verlassen wir die reizende Region und ziehen weiter. Gähwil, ist ein kleines Wohlfühl-Paradies, wo man perfekt entspannen kann. Wir kommen gerne wieder!

Jetzt Reiseberichte Probe lesen!

 

«
»

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.