Schweden – Siljansee

Wie weit in den Norden würden wir noch fahren können? Bevor Eis und Schnee unser Leben ungemütlich machen? Momentan ist es immer noch recht warm tagsüber und die Sonne scheint. Wir fahren deshalb weiter Richtung Leksand.

In Leksand bunkern wir zuerst Wasser an der gut gemachten Ver- und Entsorgung, die etwas ausserhalb der Stadt liegt. Danach stellen wir uns auf den schönen Parkplatz am Stadtpark.

Leksand ist ein nettes, gemütliches aber unspektakuläres Städtchen, das schön am Siljan-See liegt.

Systembolaget, das staatliche Alkoholgeschäft macht schon früh zu. Aber das macht nichts, wir haben Sabine angesichts der skandinavischen Alkoholpreise schon vorher trockengelegt.

Am nächsten morgen scheint die Sonne wieder aufs Hörnli und in unser Esszimmer.

Neben unserem Parkplatz befindet sich ein hübsch gemachtes und sehr gepflegtes Freilichtmuseum, das uns ein bisschen an das Freilichtmuseum in Sirogojno (Serbien) erinnert.

Es ist Freitagabend. Die Jugend cruist durch die Strassen und die Hifi-Anlagen geben alles. Bis 1 Uhr morgens, dann wird es ruhig.

Am nächsten Tag treffen wir ein paar coole Jungs, die mit ihrem 740er-Volvo Pickup-Mod zum Skateboarden an den See gefahren sind. Auf ihrem Auto steht Loud and Proud und 155 db+ inside. Wir ahnen schon, wer letzte Nacht die Musik grosszügig mit uns geteilt hat. Wir sprechen ein bisschen mit den freundlichen Jungs und bitten dann zum Fototermin.

Die Höchstgeschwindigkeit dieser modifizierten Volvo-Pickups beträgt übrigens 30 km/h. Sie können ab 15 Jahren mit Moped-Führerausweis gefahren werden und sind bei der schwedischen Jugend deshalb sehr beliebt.

Dann ist es Zeit weiterzufahren. Zuerst machen wir aber doch noch einen Abstecher zur zweitgrössten Knäckebrotfabrik Schwedens (und wahrscheinlich der Welt). Leksands Knäckebröd liegt etwas ausserhalb des Städtchens und hat einen sehr gut besuchten Fabrikverkauf. Draussen macht ein Warnschild auf freilaufende Dala-Pferdchen aufmerksam.

Neben vielen verschiedenen Sorten Knäckebrot gibt es auch Feinkostspezialitäten zu kaufen. Von “Le Spice” gibt’s zum Beispiel eine Risotto-Mischung “Taste of Sweden”. Da muss man mutig sein. Wir sind es nicht und kaufen deshalb ein Sauerteig-Knäcke und einen Baggbo Blå. Der Blauschimmelkäse ist mit über 50 Euro pro Kilo nicht ganz günstig, schmeckt aber sensationell und liegt auf Augenhöhe mit dem Jersey Blue, den wir in Lichtensteig (Schweiz) gekauft haben.

Die Nase des Hörnlis zeigt weiter nach Norden. Auf der Küstenstrasse fahren wir in 20 Minuten zum Tällberg Camping. Klar könnte man sich jetzt beklagen, dass das WLAN nur ums Receptions-Gebäude herum funktioniert und es auch keine Grauwasserentsorgung gibt. Aber es geht hier nicht um weltliche Kinkerlitzchen. Es geht hier ums ultimative Licht und eine unglaublich ruhige Atmosphäre. Man kann die Stimmung am Siljan-See mit Bildern und Worten gar nicht fassen, es ist absolut magisch.

Es gibt Menschen, die behaupten, der Siljan-See sei nur etwas zum anschauen. Im Winter friert er nicht zu und im Sommer sei er trotzdem zu kalt zum schwimmen. Aber das stimmt natürlich nicht. Ok, mit vielleicht optimistischen 16 Grad ist es schon frisch, aber es geht und ich bin sicher, dass er Mitte August wärmer war.

Wir bleiben zwei Tage in diesem Paradies am See. Um die Batterien wieder mal über 48 h durchzuladen, hängen wir uns an den Landstrom. Das erste mal seit fast einem Jahr, wo wir an der Côte d’Azur waren.

Wird es irgendwo noch schöner sein? Nach ein paar Tagen verlassen wir unser Paradies um genau das herauszufinden.

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Comments (6):

  1. miro.hartmann@t-online.de

    1. Oktober 2020 at 17:05

    Wir werden wiedermal sehr verwöhnt mit Euren tollen Landschafts- und Sonnenuntergangbildern. Gute Reise weiterhin.

    Det finns svenska tecken på Mac-tangentbordet. Bravo!

  2. rosso

    3. Oktober 2020 at 7:16

    Danke vielmal,so erreichernt. Die Welt ist erstaundlich schoen.Wir geniesen Eure Reise in Schweden auch.Viel Glueck.

    • Living in a Box

      3. Oktober 2020 at 11:14

      Vielen Dank für euren lieben Kommentar. Es freut uns immer wieder auch Feedback auf unsere Artikel zu bekommen! 🙂

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