Mémorial de Caen – Museum zum Zweiten Weltkrieg

In Caen machen wir Halt beim Mémorial de Caen. Dieses Museum dokumentiert die europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts vom Ersten Weltkrieg bis zum Fall der innerdeutschen Mauer und streift auch die Ereignisse im Pazifik.

Nicht ganz Times Square, nicht ganz Alfred Eisenstaedt. Der hat das besser fotografiert, aber er hatte auch lebende Protagonisten.

Am nächsten Tag kaufen wir uns Eintrittskarten, die für 24 h gültig sind und tauchen ein in eine für uns unvorstellbare Welt voll Krieg und Grausamkeiten. Mit Ton-, Bild- und Filmmaterial und originalen Ausstellungsstücken wird der D-Day, die Befreiung der Normandie, Frankreichs und letztlich Europas lebendig. Mit den multimedialen Möglichkeiten vermittelt uns das Museum unglaublich hautnah das Geschehen dieser Zeit. Auch die Kriegspropaganda wird nicht ausgespart. Viele Plakate heutiger Rechtsparteien erinnern erschreckend stark an die Kriegspropaganda von damals.

Am Tag darauf besuchen wir das Museum nochmals und schauen uns den Teil zum Thema Kalter Krieg an. Genau, die Zeit als man sich im Westen gesagt hat “Lieber eine Pershing im Garten als eine SS-20 auf dem Dach.”. Sehr umfangreich und vielfältig zeigt das Museum, wie der Westen und der Osten sich nach dem zweiten Weltkrieg hochgerüstet haben. Auch mit Atomkeksen.

Die Amerikaner haben nämlich Überlebens-Kekse gekauft, die sie dann im vermeintlich atombombenfesten Bunker hätten essen sollen. Beim genauen Studium der Zutaten wird klar, dass sie den Verzehr der Kekse wohl eh nicht überlebt hätten. Butylhydroxytoluol z.B. hört sich nämlich nach etwas an, das nicht in den Körper gehört. Die Amerikaner hatten ihre Überlebens-Kekse, in der Schweiz wurden Jod-Tabletten verteilt. Einen Atomkrieg hätte man wohl weder mit dem einen noch dem anderen überlebt.

Insgesamt 7,5 Stunden verbringen wir in diesem faszinierenden Museum. Wir sind so froh, dass sich Europa nach diesen zwei verheerenden Kriegen zusammengerauft hat und wir eine friedliche Zeit verbringen können. Dass Friede nicht selbstverständlich ist, sieht man wenn man ein bisschen weiter in die Ferne blickt. Es lebe Europa!

Zum Post von den Soldatenfriedhöfen und Landungsstränden in der Normandie.

«
»

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.