Die Caravan Live in Freiburg, Impressionen

Die Caravan Live in Freiburg fängt mit einem tollen Feuerwerk an…

… und gleich nach dem Eingang findet sich auch schon der erste Knaller der Messe. Melzer und Caselani Automobili stellen den Type H Wild Camp vor. Der Kastenwagen-Umbau des Citroën Boxer kommt wie der legendäre Type H daher, der von 1948 bis 1981 gebaut wurde. Sehr schön!

Von Sealander kommt der wahrscheinlich erste Amphibien-Wohnwagen der Welt. Auf einem See lässt er sich mit einem Aussenbordmotor betreiben, an Land wird er ganz normal von einem Auto gezogen. Witzige Idee, im Sommer den Anker mal auf einem See auszuwerfen um dem vollen Campingplatz auszuweichen. Es ist einer der Stände, an denen echt viele Leute anstehen.

(Bild: Sealander)

(Bild: Sealander)

Aber zurück zu den Kastenwagen, für die sich die meisten Leute zu interessieren scheinen.

Challenger verspricht viel mit ihrer verbesserten Isolierung. Wir würden das gerne mal bei Minustemperaturen testen. Da haben wir ja nur Vergleiche mit Wohnmobilen, die deutlich besser gedämmt sind.

Interessant sind auch die Herde, die derzeit in Kastenwägen eingebaut werden. Die Herd-Spüle-Kombi z.B. finden wir extrem unpraktisch, da die Spülen fast immer zu klein sind.

Aber manchmal sind auch die Herde einfach zu klein. 160 mm und 220 mm maximaler Pfannendurchmesser. Haben die Leute jemals Spaghetti und Soße damit gekocht?

Die Pfannen für diesen Dreiflammen-Herd dürften dann auch nur noch in der Spielzeugabteilung zu finden sein.

Gerade rechtzeitig auf den Winter hat sich Dometic was ganz Feines ausgedacht für Menschen, die oft an kalten Händen leiden.

Wie man das Herd-Spülen-Thema richtig praxisgerecht löst, zeigt z.B. Sunlight mit dem Cliff…

… und sogar ein VW-Bus-Ausbauer hat einen Platz im Bulli dafür gefunden.

Dass Kastenwägen nicht automatisch weiss, grau oder dunkelgrau sein müssen zeigt GTS. Deren Pössl bekommt man in verschiedenen Farben. Sehr schick.

Knaus stellt den hübsch designten Boxdrive auf dem 684 cm langen VW Crafter aus. Die Länge verspricht viel Raum im Bus. Das täuscht allerdings. Lediglich die Betten sind ein paar Zentimeter länger als in unserem Roadcruiser, dafür ist der Dinetten-Tisch sogar schmaler. Die Verarbeitung liegt – wie bei vielen anderen Marken – im nicht mehr akzeptablen Bereich. Schwergängige Schubladen, undichte Raumbadtüren, knarzender Fussboden. Bei einem Bus der für fast 85000 Euro vom Hof rollen soll, ist das mehr als fragwürdig.

Überhaupt scheint die Verarbeitungsqualität aktueller Kastenwagen derzeit bei vielen Marken zu leiden. Schade, denn schwergängige Soft-Close-Schubladen, knarzende Böden, blockierende Push-Lock-Schliessen und ungleichmässige Spaltmasse machen einfach keinen Spass. Wir gehen sogar davon aus, dass sich nach ein paar tausend Kilometern – gerade über holprige Strecken – viele der Probleme verschärfen und richtig lästig werden können. Hoffentlich verbessert sich die Ausbauqualität bald wieder.

Die Caravan Live ist eine (noch) kleine, fast familiäre Messe, die uns gut gefallen hat. Zum Übernachten stellen wir uns direkt vor die Messe, wo wir nach 24 Uhr ruhig schlafen können.

Living in a Box. Der Vanlife-Wohnmobil-Ratgeber für Auszeit, Reise, Urlaub und Leben in Kastenwagen, Wohnmobil, Van. Taschenbuch und E-Book. 2. Ausgabe, September 2018.

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