Letzten Winter haben wir ein paar Monate in unserem Kastenwagen-Wohnmobil auf der iberischen Halbinsel verbracht. Dort haben wir die “kalte Jahreszeit” verbracht und viele tolle Begegnungen mit Einheimischen und Reisenden erlebt. Wir haben hier ein paar Tipps und Tricks zum Überwintern im Wohnmobil zusammengeschrieben:
Campingplätze in Spanien und Portugal
Die Campingplätze in den Ländern unterscheiden sich meist deutlich. In Portugal werden viele Plätze von den Gemeinden betrieben. Die sind fast immer einfach gehalten, sind dafür aber mit Preisen zwischen 4 und 10 Euro sehr günstig. Ideal also zum Überwintern. In Spanien werden die meisten Campingplätze privat geführt, müssen also Geld verdienen. Die deutlich besser ausgestatteten Plätze kosten bei kürzeren Aufenthalten entsprechend mehr. Fast jeder Platz bietet aber für Überwinterer auch Langzeitaufenthalte an. Bei Aufenthalten von einem oder mehreren Monaten fallen die Preise somit ebenfalls unter die 10 Euro/Tag-Grenze. Alle von uns besuchten Campingplätze waren übrigens sauber und gepflegt.
Freistehen in Portugal und Spanien
Freistehen entlang der Küsten wird sowohl in Spanien als auch in Portugal nicht mehr so gerne gesehen. Mittlerweile sind es einfach zu viele Wohnmobile, die aus dem Norden auf die iberische Halbinsel strömen und dort bevorzugt am Wasser stehen wollen. Gerade an der Algarve und im südlichen Andalusien wird es schon sehr voll und manche Plätze werden von Rangern oder Polizei geräumt. Unser Tipp: Ausweichen aufs Land. Im Winter funktioniert das in Portugal besser, da das Landesinnere weniger hoch liegt und somit tendenziell etwas mildere Temperaturen herrschen.
Sicherheit
Wir haben uns in keiner Situation unsicher gefühlt. Was allerdings von den meisten Bloggern verschwiegen wird: Ein grosser Teil des Landesinneren von Portugal ist von Jägern besetzt. Es wird beinahe jeden Tag in den Wäldern, auf Feldern und sogar auf Plantagen geschossen. Das, zusammen mit der wirklich innigen Vorliebe der Portugiesen für Stacheldraht im ganzen Land, lässt einen den Gedanken dort wandern zu gehen gleich wieder vergessen. Besser sieht die Lage diesbezüglich in Spanien aus.
Mobiles Internet
Das mobile Internet funktioniert in beiden Ländern fast überall sehr gut. Wer keinen Vertrag mit EU-Roaming hat, kauft SIM-Karten in Portugal bei MEO oder NOS. In Spanien gibt’s SIM-Karten bei Vodafone und Orange. Hier liegen die Vorteile deutlich bei den portugiesischen Anbietern. Dort dauert das kaufen/aufladen in einem MEO- oder NOS-Shop merklich weniger lange als in Spanien, wo man oft eine dreiviertel Stunde in einem Laden warten muss, bis man an der Reihe ist. Verkaufsstellen für SIM-Karten finden sich in beiden Ländern in vielen Städten oder ausserhalb in Einkaufszentren.
Wäsche waschen
Beinahe jeder Intermarché bietet in Portugal die Möglichkeit Wäsche zu waschen. Per Münzautomat, in grossen Profi-Waschmaschinen, ganz einfach. In Spanien gibt es unabhängige Waschsalons (Lavanderías) und Waschsalon-Ketten. Z.B. LavaXpres und La Wash.
Klima/Wetter/Solarertrag in Portugal und Spanien
Das Wetter unterscheidet sich in Südportugal und Andalusien nur unwesentlich. Mal gibt es in Andalusien ein bisschen mehr Sonne, mal an der Algarve. Es ist aber auf jeden Fall sonniger als in Mainz oder Zürich. Der Solarertrag ist ganz im Süden von Andalusien naturgemäss nochmal spürbar besser als in Portugal, weil es doch ein ganzes Stück südlicher liegt.