Frankreich – Bretagne

In der Bretagne fahren wir als erstes Saint-Malo an. Im April 2008 waren wir schon mal hier und waren begeistert von der Stadt am Meer. Saint-Malo liebt das segeln und scheint die Hauptstadt der Katamarane und Trimarane zu sein. Der Yachthafen ist so gross, dass man vermuten könnte, jede Familie besitzt ein Segelschiff.

Und jetzt wird’s für alle kulinarisch Interessierten auch noch interessant. Saint-Malo scheint nämlich auch die Hauptstadt der Galettes zu sein. Die Buchweizencrêpes sind ein Highlight der bretonischen Küche.

Wir probieren sie in der Crêperie des Lutins. Eimmal mit Roquefort, Birnen und Nüssen und einmal mit Chêvre (Ziegenkäse), Honig und Salat. Sensationell. Und weil eine Galette noch keinen Hunger zu stillen vermag, haben wir uns zur Nachspeise noch eine Crêpe gegönnt. Einmal mit Apfelmus und einmal mit Vanille-Eis, Butter und Zucker. Gutes Essen macht so glücklich.

Heute wollen wir nicht im quirligen Saint Malo übernachten und fahren deshalb weiter nach Plurien. Dort stellen wir uns auf den Camping les Salines.

Auf dem grosszügigen Platz entgehen wir dem Stellplatzgedränge an der Küste. Eine gute Entscheidung. Der Camping liegt ruhig, nur wenige Fussminuten vom Meer entfernt und ist jetzt in der Nachsaison sehr günstig. Die Sanitärgebäude sind top sauber und gut unterhalten. Ab nächstem Jahr gibt’s 100 Mbps WiFi. Wir freuen uns schon! An der Réception kann man Pain au chocolat für die Seele oder dunkles Brot für die Gesundheit bestellen. Nach kurzem überlegen entscheiden wir uns für unser Seelenheil.

Der Campingplatz bietet sogar echte mongolische Jurten und ein Zelthaus zum übernachten an.

Weil wir arbeiten müssen, bleiben wir gleich vier Tage. Am Abend unternehmen wir zu Fuss Ausflüge in die nähere Umgebung und bei Abreise sehen wir uns das Cap Fréhel an.

Wir fahren weiter nach Finistère. Viele Ortschaften sind zweisprachig angeschrieben, also französisch und bretonisch. Das wiederum sieht sehr irisch/gälisch aus. Kein Wunder, gehört bretonisch doch zu den keltischen Sprachen.

Auf dem Weg nach Finistère verbringen wir wieder mal fast einen halben Tag in einem Supermarkt, der 20 m Regalreihe nur für Joghurts reserviert. Wir freuen uns schon auf Läden, die nicht mit Hyper oder Super angeschrieben sind, sondern einfach mit Normal.

In Saint-Rivoal übernachten wir auf dem Stellplatz der Gemeinde. Der liegt ganz ruhig auf einer Waldlichtung. Am morgen zeigt das Thermometer in unserem Bus 11 Grad. Wir heizen ein bisschen und frühstücken dann bei gemütlichen 16 Grad. 🙂

Später schauen wir uns das schmucke Dörfchen an und entdecken ein Ecomusée, das zeigt, wie die Leute hier vor 70 Jahren gelebt haben.

Im verlassenen Obstgarten des Museums pflücken wir ein paar Äpfel von den Bäumen, die wir zu Apfelmus kochen. Zusammen mit den gekauften Faisselle gibt das eine sehr leckere Nachspeise.

Am nächsten Tag bunkern wir frisches chlorfreies Wasser und fahren weiter. An einem Stausee machen wir Mittagspause. Es muss auch hier schon seit Ewigkeiten nicht mehr richtig geregnet haben, der See ist fast leer.

In Huelgoat treffen wir Loïc. Er lässt sich den ganzen Sommer lang von Touristen durchknuddeln. Kurz vor dem Fellwechsel hat er viele kahlen Stellen. Die sieht man nun aber nicht mehr.

Am Abend stellen wir unseren Bus in die Dünen bei Erdeven (Kerhillio) ans Meer. Nur noch zwei andere Wohnmobile haben den Weg hierhin gefunden. Hinter dem Stellplatz kann man im Sommer Brot kaufen. Ob hier im letzten Sommer oder im Sommer vor 10 Jahren das letzte mal Brot verkauft wurde, ist beim Anblick des Gebäudes ungewiss.

Etwas weiter vorne ist/war mal ein Campingplatz. Übrig geblieben ist einzig der Tischtennis-Tisch. Überhaupt wirkt das ganze Gebiet ziemlich verlassen.

Heute ist nicht viel Wind, trotzdem wird gesegelt. Und zwar auf dem Sand.

Wir fahren weiter zu Patrick und Nelly. Patrick ist Sabines Cousin. Zusammen mit seiner Frau und Kaline, einer härzigen kleinen Katze, wohnt er im Wallfahrtsort Saint Anne d’Auray. Wir verbringen einen lustigen und interessanten Nachmittag bei ihnen.

Am Abend zeigen sie uns den pittoresken Port de Saint Goustan wo wir auch die wahrscheinlich nördlichsten Olivenbäume der Welt entdecken.

Und am nächsten Morgen gibt’s Petit Déjeuner mit Pain au Chocolat. Merci beaucoup für die Gastfreundschaft!

In der Nähe von Carnac schauen wir uns Menhire an, also aufgereihte Hinkelsteine. Die sind tonnenschwer und wurden zwischen 3500 und 5000 v Chr. errichtet, noch vor der Zeit, als das Rad es in die Bretagne geschafft hat.

Wie haben die Leute es seinerzeit geschafft die bis zu 300 Tonnen schweren Monolithen zu bewegen und aufzustellen? Es gibt mehrere Theorien, eine hat mit Asterix und Obelix zu tun, die andere mit Ausserirdischen und deren UFOs. Wir tippen auf die UFO-Theorie.

Freundliche, offene Menschen, leckere Galette, wildromantische Landschaften und die vielen ruhigen Stellplätze machen die Bretagne für uns zu einem unvergesslichen Erlebnis.

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Comments (2):

  1. TALBOURDET CAMPING LES SALINES

    21. Oktober 2016 at 15:42

    Un grand merci pour votre témoignage sur votre séjour au camping les Salines. Ce fut un très bon moment passé avec vous deux et de beaux échanges sur de nombreux sujets.

    A plus. David et Alvina

    • Living in a Box

      21. Oktober 2016 at 20:41

      Merci pour votre commentaire. C’était un séjour très agreable chez vous et on reviendra avec plaisir! A bientôt! Sabine et Reto

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